Berlinale II

LALECET AL HAMAIM (Walk on Water)
Isreael – Regie: Eytan Fox
::::gesehen am 7.2.04 im Panorama der Berlinale
Ein Mossad-Agent erhält den Auftrag, den Enkel eines Nazis zu überwachen. Der Enkel lebt in Berlin und besucht seine Schwester, die in einem Kibbutz lebt, um sie zu überzeugen doch zum 70. Geburtstag ihres Vaters zu kommen. Der Agent und der Deutsche freunden sich an. Der Deutsche denket, sein Großvater sei schon tot und der Agent findet Gefallen an diesem Deutschen, der nicht so recht in sein Weltbild passen will. Der Agent folgt dem Enkel nach Berlin, dort taucht der Großvater wieder auf und die Freundschaft wird auf eine Probe gestellt.
Gute Dialoge, gute Story, hat Witz und ist ernst. Ich kann den Film wirklich empfehlen, war nur die letzte Vorführung auf der Berlinale.

Dann wollte ich eigentlich „Stratosphere Girl“ sehen, aber es gab einige Probleme beim Einlass. Hab mich mit dem Kinomanager angelegt. Der „Kinomanager“ vom Zoo Palast hat die Bezeichnung Manager nicht verdient, finde ich. Jemand, der so hektisch und aufgeblasen immer überall im Foyer rumrennt, nur weil endlich mal der Zoo Palast „ausverkauft“ ist, nicht weiss, bis wann seine Einlasser arbeiten, um dann selber den roten Teppich einzurollen, scheint mir einfach in dem Job überfordert. Ausverkaufte Sääle sind ja der Deal der Berlinale, und wenn ich von Bekannten im Kino höre, es sei nicht sooo voll, der Herr Kinomanager das aber nicht hin bekommt, sich da mal selber ein Bild von zu machen, dass Verkaufzahlen und tatsächliche Besucher während der Berlinale etwas anderes sind, finde ich, dass die Berlinale mit recht dem Zoo Palast als Premierenkino den Rücken gekehrt hat. Da ist ja sogar der Cine Star besser organisiert.

Naja, hat mir alles ganz schön mein Programm durcheinander gebracht, aber der Ausweichfilm war dann auch okay:

GO FURTHER
Kanada – Regie: Ron Mann
:::: gesehen am 7.2.04 im Panorama der Berlinale
Was macht eigentlich die amerikanische Ökobewegung? Der Schauspieler und Umweltaktivist Woody Harrelson (Was ich nicht wusste: Harrelson ist selber Aktivist) begibt sich mit einigen gleich gesinnten Freunden in einem von Biosprit angetriebenen Bus auf eine Tour von Seatle nach Los Angelses. Sie besuchen Colleges und Ökobauern, diskutieren mit Befürwortern und Gegenern ihrer Umweltanliegen.
Das schöne an Dokumentationen aus Amerika ist, dass die so locker sind, sich selber und das Thema auf eine angenehme Art nicht zu „ernst“ nehmen, aber trotzdem ihr Anliegen rüber bringen können. In „Go Further“ ist alles voll Sonnenschein – Peace, Love & Happiness – die Umweltschutzmission liegt offensichtlich und trotzdem schaut man es sich gerne an. Weil da Menschen versuchen für eine überzeugende Sache, ihr eigenes Leben um zu stellen. Weil es nebenbei noch eine nette Liebesgeschichte gibt, und auch weil es unfrewillig komische Bilder gibt (z.B. von singenden Aktivisten im Wald).

Etwas enttäuscht, nur 3 Filme gesehen zu haben, noch ein Bier getrunken, spricht mich einer an „sassen wir nicht gestern in dem polnischen Film nebeneinander…?“ – Nettes Gespräch, ein Journalist.
Zuhause hing unten ein Zettel, von wegen Einweihungsparty. Sind R. und ich noch hin gegangen. Neue Nachbarn. War sehr lustig. Waren fast die letzten Gäste.

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