Das Leben ist vergänglich, nur der Kuhschwanz ist länglich

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Geschichtsbuch_2
(Die gesammelten Werke der 12-jährigen Ida aus einem deutschen Geschichtsbuch von 1941)

Die Zeit mit ihren Taschenspielertricks! Sie trickst und trickst, buhlt darum, uns jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde neu vorkommen zu lassen und dabei verkauft sie uns lediglich den alten Kram nicht mal geschickt getarnt in neuer Verpackung.

Jene Pennälersprüche der Siebtklässlerin Ida von 1941, würde man sie heute twittern, würden sicher den einen oder anderen Fav abbekommen. Es hat sich tief drinnen im Wesen des jungen Menschen an sich nicht viel geändert. Gut, mit etwas Glück gibt es heute andere Geschichtsbücher, die Schriftart ist sicher moderner, die Lehrmethoden womöglich auch. Aber langweilen? Das tun wir uns noch immer, auf der Arbeit, in der Vorlesung, in der Schule. Als 12-jährige und womöglich mit 48 Jahren immer noch.

Samstag konnte man diesen James Bond von 1997 zum x-ten Mal im Fernsehen sehen. Der, wo auch das Atlantic Hotel direkt am Hamburger Hauptbahnhof zu sehen ist. 1997 ist jetzt 12 Jahre alt. Als ich damals im Alter von 12 Jahren 12 Jahre alte James Bond Filme im Fernsehen sah, waren das Filme, die fern meiner ästhetischen und gesellschaftlichen Realität wahren. Das waren Filme aus anderen Zeiten. Erschreckend, heute sind 12 Jahre alte James Bond Filme für mich einfach nur noch von 1997.

Heute konnte man Mediendinosauriern bei der Eröffnung der #medientage auf einem Podium beim Aussterben zusehen. Angesichts meiner eigenen Zeitvergänglichkeitswahrnehmung möchte ich wetten, dass jenen volljährigen Herren 12 Jahre alte James Bond Filme noch immer wie Zukunftsvisionen daher kommen: ein Handy mit aufklappbarer Tastatur und mit Touchpad? Unfassbar!

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