Schweden 2002 – Buch & Regie: Lukas Moodyson; Darsteller: Oksana Akinshina, Elina Benenson, Lilia Sinkarjova, Pavel Ponomarjov, Tomas Neumann, Ljubov Agapova, Tonu Kark
:::: gesehen am 13.12.03 im Babylon (OmU)
Mit „Raus aus Amal“ und „Zusammen!“ brachte Lukas Moodyson uns zum Lachen. In seinem neuen Film gibt es nicht viel zu lachen. „Lilja 4-Ever“ kommt wie ein Aufklärungsfilm daher, mit der Message: Schaut her – Prostitution ist schlimm.
Die 16-jährige Lilja erzählt jedem, dass sie nach Amerika gehen und die triste Plattenbausiedlung irgendwo in der ehemaligen Sowjetunion hinter sich lassen wird. Doch ihre Mutter haut mit ohne sie mit ihrem Liebhaber ab. Alleingelassen muss sich Lilja selbst durchschlagen und rutscht schnell ins Prostituiertenmilieu ab. Ein klein wenig Hoffnung kommt auf, als sie Andrei kennenlernt. Er verspricht ihr ein gutes Leben in Schweden, wo er arbeitet und lebt. Doch ihr Traum vom besseren Leben erfüllt sich nicht. In Schweden ist sie erst recht in der Prostitution gefangen.
Der Film ist sowas wie ein Antimärchen: Die Geschichte eines Mädchens auf der Suche nach ein bischen Wärme und einer schönen Zukunft. Stattdessen klatscht sie aber immer wieder in die Pfütze. Die bittere Realität Liljas lässt nur Träume im Selbstmord.
Eigentlich ist’s ein guter Film, wenn man sich’s recht überlegt. Auch wenn die Story nicht viel Dynamik aufweist. Von Anfang an geht es sachte bergab. Bis zum Ende wartet man auf eine hoffnungsvolle Wendung, die sich aber nicht einstellt.
Danach war ich mit A.K. noch kurz im „Möbel Olfe“ und dann sind wir auf die Party von J. gegangen, der ja jetzt nach München gezogen ist, um da an der HFF Dokumentarfilm zu studieren. War gut, dass ich da noch war. Ich glaub, J. hat sich gefreut, dass ich noch aufgetaucht bin.