Film: NICHT-MEHR | NOCH-NICHT

:::: gesehen am 22.8.04 – Open-Air-Video im Rosengarten am Weinbergsweg

Dokumentarfilm von Daniel Kunle und Holger Lauinger (Dtl. 2004, ca. 80 min) / es kommen zu Wort: Wolfgang Kil, Thomas Sieverts, Benjamin Förster-Baldenius (Hotel Neustadt), Harald Kegler (Ferropolis), Martin Wilhelm (100qm Dietzenbach), Klaus Overmeyer (Urban Catalyst) und Philipp Oswalt (Zwischenpalastnutzung), Jaap Draismaa (De vrije Ruimte), Eva de Klerk (NDSM Werft), Christoph Schäfer & Margit Czenki (Park Fiction)

Ökonomische und demographische Prognosen sagen den radikalen Wandel im zukünftigen Bild vieler Städte voraus. Abseitige Brachen werden alltäglich – sie werden die inversen Gesichter der Stadt. Doch die toten Brandings des rasanten Strukturumbruchs erzeugen bei den Bürgern einen anhaltenden Moment der Ratlosigkeit. Und für die Experten des Urbanismus sind sie das realexistierende Negativ ihres Ideals von Stadt.

Muss aber Leere wirklich den Verlust des ?Urbanen“ bewirken? Als physisches Zeichen des Nicht-Mehr und Noch-Nicht künden die städtischen Brachen auch von der situativen Offenheit und neuen Möglichkeitsräumen. Sie könnten Ausgangspunkte einer kulturellen Erneuerung der Stadt werden. Kann das Phänomen ?Stadtbrache“ in den Köpfen der Menschen positiv gewendet werden?

NICHT-MEHR | NOCH-NICHT reflektiert den Möglichkeitsraum von Brachen. Eine neue Generation kultureller Interventionen auf Brachflächen werden vorgestellt: unkonventionelle Akteure, Projekte und Visionen, die sich mit der Reaktivierung von „Urbanität“ auf verschiedenen terrain vagues beschäftigen. Dem Zuschauer werden Anregungen und Inspirationen für entstehende Freiräume geboten. Was kann die Botschaft der städtischen Brache an den Citoyen sein? (Quelle: Programmankündigungs-Mail)

Thematisch superinteressanter Stadttheoretiker-Film, der aber filmästhetisch leider nicht sonderlich viel wagt. Wie im tatsächlichen Leben wird die leerstehende Architektur im Film zur reinen Oberfläche (oder zur Interviewtapete), ohne das die Kamera die visuellen Möglichkeiten von urbaner Kultur- und Architekturbrache filmisch auskostet.

Autor: @tristessedeluxe

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