Am Wochenende hatte ich Zeit, spazieren zu gehen. Allein. Ohne Freunde. Ohne Familie. Nur ich, mein Kopf im Leerlauf. Andere machen das beim Joggen. Ich Flaniere.
Den Computer aus der Werkstatt abgeholt in Friedrichshain und 2,5 Stunden später war ich zum Essen in Kreuzberg verabredet. Ein perfekter Anlass, sich mal das verfallene Haus an der S-Bahn zwischen Frankfurter Allee und Treptower Park anzusehen. Im Schatten des martialischen Neubaus der BfA und ähnlich durch Gleistrassen zerschnitten wie in der Gegend, wo ich wohne, finden sich eine herrlich verschrammelte Ecke Berlins zwischen den Stadtteilen. Eine jener Ecken, für die ich Berlin liebe. Und kaum hab ich das Gedacht, wummern Bässe aus einem anderen Gebäude, richtig guter Techno nachmittags um vier auf einem Samstag. Einer wartet am Auto, Ravemädchen stolpert aus Tür.
Die neue Straße hinterm Ostkreuz. Früher war da ein Strich. Konnte man immer sehen, wenn die Bahn am Ostkreuz hielt. Heute ist da noch nichts. Der Phallus steht noch.
Dann war Sonnenuntergang, obwohl es den ganzen Tag genieselt hatte.
Stralauer Bucht, dort wo sie inzwischen bis zum alten E-Werk gekommen sind, um alles in neumodische Stadtwohnungen für Familien umzubauen. Ich mag die Idee, dort zu wohnen, dicht am Wasser, gut für Kinder. In 20 Jahren ist da wieder Ghetto.
Liebe geht durch den Magen.
Zum Abendessen gab es prächtige Rouladen und selbst gemachte Klöpse mit Rotkohl bei R. und J. und B.
Heimat. Berlin. Danach früh nach Hause und „Breaking Bad“ gesehen.
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