Filmtagebuch: Aufbruch zum Mond, 2018

Beim Aufräumen noch einen alten Kinogutschein gefunden, den ich vor einigen Jahren mal geschenkt bekommen hatte. Da hatte ich mich sehr drüber gefreut – einfach ins Multiplex-Kino fahren, ohne vorher ins Kinoprogramm zu schauen und dann spontan irgendeinen Film aussuchen. So stellte ich mir das vor, verwahr den Gutschein sorgsam bei meinen anderen Schätzen und vergaß ihn dort. Der Gutschein wurde nun kulanterweise von den Cinemaxxleuten noch eingelöst. Wertgutscheine ohne Gültigkeitsdatum sind nämlich nicht unendlich gültig, sondern verfallen nach drei Jahren, denn jeder allgemeine zivilrechtliche Anspruch verjährt in drei Jahren. Wieder was gelernt. 

Ryan Gosling fliegt zum Mond. Und was noch viel wichtiger ist – er kommt lebendig zur Erde zurück. Bis dahin ist es ein langer Weg. So recht packen wollte mich die Handlung nicht und ob die Mondlandung am Ende dann nun klappt oder nicht, war jetzt natürlich auch nicht so der spannungsgeladene Treiber. Letztendlich ist es ein recht normales Biopic. Ein emotional wenig nahbarer Mann unterdrückt die Trauer um seine verstorbene Tochter und kompensiert dies mit dem Wettlauf zum Mond. Endlich in der Stille angekommen lässt Armstrong das Armband seiner toten Tochter in einen Mondkrater fallen. Darum geht es für mich im Film: Loslassen ist ein langer Weg.

Einige der im Film stattfinden Nebengeschichten zur Mondlandung hätten mich wahrscheinlich mehr interessiert: welche Detailgeschichten spielen sich in den Familien der Astronauten ab? Gerade auch nach dem misslungenen Teststart von Apollo 1? Wie genau sah die Bevölkerung den Wettlauf zum Mond, wann kamen die Anti-Raumfahrt-Proteste auf? Wie hat die NASA-PR das negative Sentiment in der Bevölkerung und in der Politik gedreht? 

Gesehen am: December 07, 2018 at 22:30PM

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