Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich überwiegend von Verschwörungstheorien Hollywoods in Fragen der Kriminalistik geschult wurde, gepaart mit locker gestreuten Fortbildungen durch den Yps-Geheimagenten-Club und durch eine kleine, unvollständige Sammlung an Drei-Fragezeichen und TKKG-Kasetten. Denn sonst wäre wahrscheinlich nichts besonderes bei der Wanddekoration der Amtsstube des Berliner Verkehsunfalldienstes aufgefallen, auf der ich heute zum Unfallhergang befragt wurde:
– Ein Debeka-Kalender „Die schönsten Reiseziele der Welt“ mit dieser einen berühmten, riesigen Moschee (Assoziation: unsere muslimischen Mitbürger sollen sich wohlfühlen)
– darunter halb verdeckt eine Fotografie eines Tatorts aus Vogelperspektive von einem Balkon aufgenommen (hing da wahrscheinlich schon länger, genau wie im Flur die Fahndungsplakate, die noch mit DM-Belohnung warben).
– ein aktueller Monatskalender, dessen Tageskennzeichnung noch auf 27.12.2005 steht (*etwas* überarbeitet, der Beamte?)
– eine Touristen-Landkarte von den Kanarischen Inseln (Urlaub, endlich Urlaub…)
– eine Fan-Flagge mit Aufschrift und Emblem vom 1.FC Bayern München (damit in der Sprache des Fußballs klar gestellt wird, wie die Rangordnung zwischen Polizeibeamten und Strafverdächtigtem ist)
– eine Landkarte von Thailand, dazu ein gewebtes kleines Stofftuch, schwarz mit orientalischem Muster (Sextourismus! Und ein erotisches Andenken?)
– Die Kopie einer Ladung vor Gericht als Fax (wahrscheinlich Abteilung Humor)
– eine AC/DC-Konzertkarte, Lausitz 2001 (auch der Herr Beamte lässt mal die Sau raus, wenn auch nur in Lausitz vor vier/fünf Jahren)