:::: gesehen am 6.4.07 auf vox
USA 2001, Regie: Frank Darabont, Mit: Jim Carrey, Martin Landau, Laurie Holden, u.a.
In den 50er Jahren gerät der B-Movie-Autor Peter Appleton in den Strudel der Kommunistenhatz von Senator McCarthy. Sein bislang angenehmes Leben bröselt völlig auseinander. Durch einen Autounfall verliehrt wird er bewußtlos und als er am Strand des Küstenortes Lawson gefunden wird, kann er sich an rein gar nichts erinnern. So hält man den Mann mit Gedächtnisverlust wegen seiner enormen Ähnlichkeit bald für den seit dem Krieg vermissten Sohn des örtlichen Kinobetreibers Harry Trimble. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten fügt sich Peter bald in die Rolle und baut mit seinem „Vater“ das heruntergekommene Kino wieder auf. Als jedoch einer seiner Filme dort gespielt wird, fällt es Peter wie Schuppen von den Augen: Auf einem der Filmplakate steht sein Name – ganz unten, ganz klein – als Drehbuchautor. Figur ist also noch ein Stück weiter in der Filmindustrie-Nahungkette nach unten gerutscht. Die Autoren haben es schon schwer, den Filmvorführer beissen die Hunde… (nur so’n Gedanke zum Film, der mir dann später im Kinojob nochmal in Kopf kam. Egal.)
Stephen King-Spezialist Frank Darabont taucht in die Welt der 50er Jahre, zeigt eine Hauptfigur, die zunächst durch Oberflächlichkeit auffällt, aber durch das erlittene Schicksal zu einem Menschen mit Idealen wird. In hübscher Hollywood-Bildersprache und mit einem verhältnismäßig ernsthaften Jim Carrey in der Hauptrolle zeichnet Darabont ein nostalgisches Kleinstadtidyll. Früher hätte ich mich über den Film geärgert, weil so offensichtlich emotional-manipulativ und trotzdem/gerade deswegen wirksam. Heute wird das von mir aus nicht mehr so heiss gegessen.