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Glückwunsch, lieber Kinochef, dass Du dich so langsam mal zusammen mit der neuen Buchhaltung mit dem Begriff „Lohnnebenkosten“ beschäftigt hast. Als nächstes kommen dann die coolen Wörter „Feiertagszuschlag“, „Elternzeit“ und ganz wichtig: „Urlaubsgeld“. Kann ja nicht immer so weiter gehen, dass Du bei dir Beschäftigten, die ihr Recht auf bezahlten Urlaub beanspruchen, den 6-Monats-Vertrag nach Ablauf nicht mehr verlängerst, oder? Jeden Monat neue Leute anlernen ist auch keine Lösung. Unsere Filmvorführer-Verträge enden übrigens fast alle am 31.12., wäre schön, mal den Entwurf eines neuen Vertrags zu sehen. Stattdessen sendest du Foyer-Funk, dass jeder, der Deine blöde Filmvorführer-Prüfung nicht macht, 50 Cent weniger Stundenlohn bekommen soll. Was war denn am Prüfungstermin Ende November? Ich war da, aber keine Prüfung! Glaubst du wirklich, eine Prüfung, ob langgediente Filmvorführer unterschiedliche Filmformate spielen können, wird die Probleme lösen? Es gibt ein russisches Sprichwort: Der Fisch beginnt am Kopf zu faulen. Die Probleme entstehen durch Fehlplanungen. Ich sag nur Belegungsplanung der Kinosääle und nicht aufeinander abgestimmte Anfangs- und Endzeiten von Filmlaufzeiten. Man hört, du befürchtest, wir Filmvorführer könnten streiken wollen. Ich kann Deine Befürchtung durchaus verstehen, nur wir brauchen lustigerweise gar keinen Streik. Deine Verträge mit uns enden am 31.12. – und wenn die nicht verlängert werden – ohne Lohnabzug und mit kündigungsfreiem Anspruch auf Urlaub – bleibt das Licht aus, Alder!

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PS: Ich glaub, ich will einen anderen Job. Vielleicht auch ganz dringend mal nicht einfach der Wechsel von Frittenbude zur nächsten Frittenbuse.

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