Ist zwar schon wieder vier Tage her, aber vom Bachmann Wettbewerb sind zwei Dinge geblieben, die noch im Kopf kreisen. Erstens, dass mich dieser Literaturpreis lange nicht interessiert hat aber jetzt wieder, vor allem, weil ich eine derartige Auseinandersetzung mit kulturellen Werken – mag sie noch so hohl und an den Haaren herbei-inszeniert sein – derzeit im Alltag arg vermisse, oder in dem was ich „Agentur“ nenne.
Zweitens die Sache mit den Agenturmenschen. Fabe schrieb:
# Beim Text von Angelika Reitzer musste ich immer an Berlin denken, oder besser: An diese austauschbaren Agenturmenschen, die im Studium noch sehr wild gewesen sind, deren Subversion sich aber im Rückblick auf das präzisieren des Begriffes Party-Culture beschränkt hat. Die nicht gemerkt haben, wie das Leben (um nicht sagen zu müssen: Das System) sie aufgrund des fehlens innerer Reflektion langsam ausgehöhlt hat. Die aber trotzdem irgendwie von dem Gefühl beschlichen werden, dass etwas nicht stimmt, sie wissen nur nicht was. Also müssen Drogen her, mangels Masse – Ich kann hier aber auch überinterpretieren. ( The Bachmann Overdrive – coderwelsh/synchron./ )
Und da ich ja in Berlin lebe und auch Agenturmenschen zu meinem Bekanntenkreis zähle, bzw. wild mit ihnen studiert habe und in manchen Momenten auch ein Agenturmensch sein will, trifft es die Sache noch mal um so stärker, denn zumal mit dem Baby sich ja alles neu gestaltet und alte Schubladen nicht mehr recht schließen wollen und die neuen Schubladen noch nicht von mir bewohnbar gemacht sind.
Agenturen und Büros kann man übrigens ganz leicht unterscheiden, meint die Liebste: In Agenturen stehen Inkjets, in Büros Laserdrucker. Per Vita quasi Büromensch, schon immer gewesen.