Иван-дурак (Ivan the Idiot)

Russland 2002 – Regie: Alexander Doulerain und Sergei Koryagin – Darsteller: Sergei Koryagin, Inna Kolosova, Boris Yuhananov, Oleg Haibullin, Dmitry Troitsky, Gleb Aleinikov, Sergei Chonivshily, Nina Ruslanova – 95min.
:::: gesehen am 3.1.04 auf Video bei mir (Auswahlsichtung für die GFT)

Eine russische Cyberkomödie. Der junge Ivan fährt zurück in seine Heimatstadt. Auf der rasanten Fahrt überfährt er beinahe eine junge Frau, die an Amnesie leidet und aus der Klinik des Genies Dr. Strauss geflohen ist. Nicht nur dass der böse Doktor heimlich in sie verliebt ist, er hat sie zum Subjekt eines fehlgeschlagenen Experiments gemacht, indem er ihr Gehirn an einen Computer angeschlossen hat. Jetzt hat sie Probleme sich an die Realität anzupassen. Um die Frau an sich zu binden, unternimmt Dr. Strauss einen letzten verzweifelten Versuch. Er versteckt sie mit Hilfe seines Computers in einer Untergrundrealität, aus der Ivan und seine Freunde sie nur hoffen können, zu befreien.

Der Film ist eine Skurrilität. Eine Vermischung von Klassikern des russischen Kinos mit heutiger Performance Art von einer neuen Generation Independent-Filmemachern. „Ivan der Idiot“ ist eine der populärsten Figuren russischer Folklore mit einer grundelgenden Fabel: Der Held Ivan befreit eine schlafende Schönheit aus den Fängen des Bösen. Hier erzählt als ein „Cybercomic“. Anspielungen auf „Matrix“, „Men in Black“ und anderen modernen Hollywood-Sci-Fi-Blockbustern vermischen sich mit Symbolen kultureller Identität Russlands in einem wirren Cyberspace. Die russische Seele, eine Auferstehungs-Sekte, westliche Pop-Kultur, die außeridische Erlösung. Viele Anspielungen, die nur der Russlandkenner zu entschlüsseln vermag. Postmoderne halt mal auf russisch. Der erste Cyber-Punk Film aus Russland, den ich gesehen habe.Stistisch ist der Film harsch, um nicht zu sagen trashig. Low Budget mit Detailliebe und viel kulturkritischem Konzeptionalismus.

|Englische Infos zum Film auf der offiziellen Site

Kommentare sind geschlossen.