15.5.

15.5.

Ist Aufschieberitis eigentlich vererbbar, frage ich mich, während der Drittklässler zornig entscheidet, dass er das fertige Plakat für sein erstes Referat nicht mit in die Schule nehmen wird, denn er weigert sich, seinen kleinen Vortrag vor der Klasse zu halten. Ich kenne das zu gut und muss an all die Mechaniken, Methoden und Belohnungen denken, die ich mir über all die Jahre angewöhnt habe. Ich kann ihm nur versichern, dass es irgendwann leichter wird, das Lampenfieber zu ertragen, es aber nie ganz verschwinden wird.

14.4.

14.4.

Graues Regenwetter. Sonntag im Schlafanzug. Damit die Kinder wenigstens ein bisschen an die Luft kommen, muss ich mir ein Draußenspiel ausdenken: wir machen einen Fotowalk. Jeder ist reihum dran zu sagen, wo wir lang gehen (z.B. vierter Abzweig rechts, dann hundert Schritte; oder Timer auf 3 Minuten und geradeaus laufen). Jeweils dort angekommen macht jeder ein Foto von etwas, was einem genau an dieser Stelle auffällt. Dann ist der nächste dran. Die Kinder waren Feuer und Flamme und konnten gar nicht schnell genug aus den Schlafanzügen in die Regenklamotten wechseln. Spannend, auf welche ganz anderen Details Kinderaugen achten.

(Kolonie Sonnenbad)

30.3.

Die Kinder haben auf YouTube gelernt, wie man Croissants selber macht und uns ein leckeres Frühstück bereitet. Schlimm, dieses YouTube.

(Schöneberg, Berlin, Germany)

Filmtagebuch: Berlinale 2019

Normal (2019, von Adele Tulli) Beobachtet die Mechanismen der Konstruktion und Assimilation von Geschlecht in der zeitgenössischen italienischen Gesellschaft durch ein kaleidoskopisches Mosaik von Szenen des täglichen Lebens: Was sind die Choreographien von Körpern, kollektiven Rituale, Verhaltensweisen, die unsere Identitäten … Weiterlesen