kostenlose mp3s

eine Quelle für legalen Download guter Musik, die ich noch nicht kannte, obwohl sie jetzt schon 5 Jahre alt ist…

2063music.de wurde als Netlabel 1999 von 020200 gegründet. Durch die kostenlose Veröffentlichung von hochwertiger Musik im mp3-Format hat sich im Umfeld von 2063music eine illustre Anzahl von verschiedenen Künstlern versammelt, die im Spannungsfeld von elektronischer Musik, Elektroakustik, Ambient und Listening Techno ein Feld eröffnen. http://www.2063music.de

via: http://www.phlow.net/

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und dann noch:
eine Liste mit mp3-Blogs
(via: SWR)

1 Jahr – hurra heute gibt es Kuchen

Jetzt habe ich glatt meinen eigenen Geburtstag (fast) verschlafen. Ich blogge nun seit ungefähr einem Jahr. Wie kann das sein, fragt sich der aufmerksame Zeitgenosse, der rechts oben liesst „seit 225 Tagen“?

Ende Mai 2003 habe ich mein erstes Blog bei myblog.de eröffnet. Davon ist aber seit dem Absturz nichts mehr übrig geblieben. was aber nicht so schlimm ist, weil ich einen Tag später parallel bei 20six ein blog eröffnet habe, um die Communities und die technischen Machbarkeiten auszutesten. Bin dann bei 20six geblieben. Wen’s interessiert: hier fing das Übel an und das ging dann hier weiter, nachdem ich beim ersten Blog eine Javascript irgendwo eingefügt hatte, was mir das Blog so zerhauen hatte, das nix mehr ging. Hier bei blogger.de ist tristesse deluxe seit dem 14.10.03.

Es scheint sich ja so zu gehören, bei so einem herrlichen Jubiläum einmal zurück zu blicken. Wieso fing das eigentlich an, dieses merkwürdige Hobby, für das ich immernoch von einigen Leuten dieses „Spiel doch mit deiner Modelleisenbahn“-Gesicht bekomme. Im Herbst 2003 hab ich in einer Produktionsfirma gearbeitet. Der Chef hat auf seiner Homepage ein Tagebuch. Sehr persönlich, aber passt zu seiner Persona. Das fand ich seinerzeit ein bißchen kühn. Ich weiss leider nicht mehr, welches das erste Weblog war, was ich besucht habe. Oder doch. Noch lange vorher: Während der Berlinale 2002 führte das Filmmagazin jump-cut.de ein Weblog, was ich gern abends nach dem Festivalfilmen gelesen hatte. Da war mir aber noch egal was das eigentlich sein soll – ein Weblog.

Wie kam das nun im Mai 2003? Wahrscheinlich bin ich über irgendeine Recherche irgendwo auf einem Blog gelandet, hab dann wohl bei google „Weblog“ eingegeben und dann gings ziemlich schnell, das ich sowas auch haben wollte.

Seitdem habe ich viel gelernt, einiges probiert und kopiert und manchmal auch die Lust verloren. Aber diese Momente hielten nie so lange an, dass es alles keinen Sinn zu machen schien. Ja, und wo ist der Sinn? Das frage ich mich seitdem und immernoch. Die letzten Tage habe ich mal nachgelesen, was in dem Jahr so passiert ist. Erster Eindruck: ein Jahr ist kurz. Dann auch natürlich wie immer die Selbstkritik. Belangloses Zeugs, teilweise wirklich zu privat! Die Idee eines öffentlichen Erinnerungs-Stroms fand ich am Anfang faszinierend. Vorallem für die Filme, die ich sehe, wo ich nach Monaten ja schon nicht mehr weiss, was ich gesehen habe. Aber auch der Zweck des Linkcontainers hat hier Einzug gefunden. Komisch nur, dass ich nie wieder nach einem Link, den ich hier poste, gesucht habe. Interessanter für mich sind in der Rückschau tatsächlich eher die kleinen, privaten Impulspostings. Komprimiert sieht´s so aus als hätte das Jammern kein Ende und der Herr Tristesse dreht sich immer im Kreis.

Naja, Rückschau halt. Irgendwas muss man da halt sagen. Und ich hab´s mir eigentlich aufregender vorgestellt. Ich habe noch niemanden, der/die bloggt in Real kennengelernt. Es hat sich weder Ruhm noch eine Cyberromanze eingestellt. Aber ich bin auch wirklich nicht der Kommentarjunkie, der überall seinen Senf bei anderen reintun muss. Blogtreffen – ja da war mal eins letzen Herbst. Da hab ich mich aber nicht hin getraut. Aber ich weiss, es hat sich eine kleine Gemeinde an lieben Menschen gefunden, die immer wieder reinlesen. Und die Google-Suchenden finden hier meist auch das was sie suchen (nur ob´s nützt?) Was wird sich ändern? Nichts erstmal, Planung scheint auch mir zu linear.

Susan Sontag zu den Folterbildern

Ich habe schon Bilder von ihr gesehen, die man eher als „zornentbrannt“ hätte untertiteln können.

„Es fehlte etwas, wenn man, nachdem man nackte Männer aufeinandergestapelt hätte, nicht ein Foto von ihnen machen könnte.“ Hinzu komme, daß bei immer mehr Leuten das erotische Leben darin bestehe, was in digitalen Fotos oder Videos festzuhalten sei. Mit Sex werde Folter wohl nur attraktiver, sammelnswerter. Folter wie Pornographie aber verankert Sontag direkt im amerikanischen Alltag, in der zunehmenden Akzeptanz der Brutalität und Verrohung des Gefühlslebens einer Gesellschaft, die sich im Fernsehen exhibitionistisch in einer „Kultur der Schamlosigkeit“ ergeht und „die Phantasien und die Praxis der Gewalt als gute Unterhaltung, als Fun“ ansieht. (Im endlosen Strom der Schreckensbilder, FAZ 24.5.2004)

Ich bin mir sicher, das es eher was mit dem Motiv der Jagdtrophäen zu tun hat. Aber jetzt muss ich erstmal mein altes NYT-Passwort finden, bevor ich ihren Text im Original lesen kann.

Nachtrag (28.5.2004):

Einige Auszüge aus dem Artikel von Susan Sontag (New York Times, 23. Mai 2004 login erforderlich), die ich interessant finde:

Sontag geht u.a. auch auf frühere Fotos ein, in denen sie auch das Motiv der Trophäe erkennt:

„[…] photographs of black victims of lynching taken between
the 1880’s and 1930’s, which show Americans grinning
beneath the naked mutilated body of a black man or woman
hanging behind them from a tree. The lynching photographs
were souvenirs of a collective action whose participants
felt perfectly justified in what they had done. So are the
pictures from Abu Ghraib.

The lynching pictures were in the nature of photographs as
trophies — taken by a photographer in order to be
collected, stored in albums, displayed. The pictures taken
by American soldiers in Abu Ghraib, however, reflect a
shift in the use made of pictures — less objects to be
saved than messages to be disseminated, circulated. A
digital camera is a common possession among soldiers. Where
once photographing war was the province of
photojournalists, now the soldiers themselves are all
photographers — recording their war, their fun, their
observations of what they find picturesque, their
atrocities — and swapping images among themselves and
e-mailing them around the globe. […]“

Diesen Wechsel der Motivation der Bilder verstehe ich noch nicht so ganz. Die Trophäe hat den Zweck, eine Tat zu belegen und mit Stolz anderen zu zeigen. Nur das jetzt die Täter selber fotographieren und nicht mehr ein professioneller Fotojournalist, soll etwas in der Funktion des Bildes bewirken? Zumal sie später in ihrem Artikel auch darauf eingeht, ob diese aktuellen Folterfotos tatsächlich „privat“ von Individuen gemacht wurden, oder ob die Foltertaten von offizieller Seite instruiert sind und einige der Bilder sogar wie von professionellen Fotografen scheinen.

Aber das Problem ist ja nicht das Bild, sondern was es darstellt. Und das, was allgemein in Fotos und Aufnahmen dargestellt wird, ändert sich (und daran beteiligen sich übrigens Weblogbetreibende ja auch):

„There is more and more recording of what people do, by
themselves. At least or especially in America, Andy
Warhol’s ideal of filming real events in real time […] has
become a norm for countless Webcasts, in which people
record their day, each in his or her own reality show. […]
People record all aspects of their lives, store them in
computer files and send the files around. Family life goes
with the recording of family life — even when, or
especially when, the family is in the throes of crisis and
disgrace. […]

Soweit, so gut. Weiter argumentiert Sontag, mit der Gewöhnung an die Dokumentation und Privatveröffentlichung des alltäglichen Lebens im Bilde ändert sich auch die Hemmschwelle der Darstellung von Sexualität in der Öffentlichkeit. Und an der Verknüpfung der Folter mit pornographischen Bildthemen erkennt Sontag das eigentliche Problem:

[…] An erotic life is, for more and more people, that which can
be captured in digital photographs and on video. And
perhaps the torture is more attractive, as something to
record, when it has a sexual component. It is surely
revealing, as more Abu Ghraib photographs enter public
view, that torture photographs are interleaved with
pornographic images of American soldiers having sex with
one another. In fact, most of the torture photographs have
a sexual theme, as in those showing the coercing of
prisoners to perform, or simulate, sexual acts among
themselves. One exception, already canonical, is the
photograph of the man made to stand on a box, hooded and
sprouting wires, reportedly told he would be electrocuted
if he fell off. Yet pictures of prisoners bound in painful
positions, or made to stand with outstretched arms, are
infrequent. That they count as torture cannot be doubted.
You have only to look at the terror on the victim’s face,
although such “stress“ fell within the Pentagon’s limits
of the acceptable. But most of the pictures seem part of a
larger confluence of torture and pornography: a young woman
leading a naked man around on a leash is classic dominatrix
imagery. And you wonder how much of the sexual tortures
inflicted on the inmates of Abu Ghraib was inspired by the
vast repertory of pornographic imagery available on the
Internet — and which ordinary people, by sending out
Webcasts of themselves, try to emulate. […]

Auch da verstehe ich was nicht. Folter ist Folter und Scheisse. Ist Folter mit sexueller Implikation noch scheisserer? Wären die Folterbilder ohne sexuelles Motiv weniger schlimm? Ich glaube, ich find’s ein bißchen reißerisch. Aber an sich stimmt’s schon irgednwie. Ist was anderes, als frühere Trophäenfotographie. Und diesen Unterschied macht Sontag hier nochmal deutlich:

[…] To live is to be photographed, to have a record of one’s
life, and therefore to go on with one’s life oblivious, or
claiming to be oblivious, to the camera’s nonstop
attentions. But to live is also to pose. To act is to share
in the community of actions recorded as images. The
expression of satisfaction at the acts of torture being
inflicted on helpless, trussed, naked victims is only part
of the story. There is the deep satisfaction of being
photographed, to which one is now more inclined to respond
not with a stiff, direct gaze (as in former times) but with
glee. The events are in part designed to be photographed.
The grin is a grin for the camera. There would be something
missing if, after stacking the naked men, you couldn’t take
a picture of them.“

Ja, für Sontag sind diese Folterbilder scheisserer, weil sie eine lustvolle Befriedigung durch die sexuelle Unterdrückung aufzeigen. Für mich bleibt die Motivation der Trophäe, und die war auch früher schon lustvoll motiviert, denke ich. Das eine Verschärfung der Darstellung durch gesellschaftliche Abstumpfung eingetreten ist, ist natürlich ein wichtiges Indiz, aber ich sehe prinzipiell keinen Unterschied in früheren Bildern, die ebenso den Zweck hatten, Dominanz über ein diskriminiertes „Anderes“ / „Fremdes“ zu representieren. Aber mehr als „die Bilder sind wir“ will sie eigentlich auch nicht sagen. Also kollektive Anklage und nicht geschmackloser Fehltritt Einzelner.

Zum Thema: Wo ist eigentlich zuhause, Mama?

Wenn ich morgens auf dem Weg zur Arbeit, auf der Höhe des Jüdischen Museums in der Lindenstraße da um die Kurve komme und dann das erste mal am Tag den Fernsehturm sehe, muss ich innerlich tief durchatmen und freue mich am Anblick. Diesen Fernsehturm sehe ich sehr gern. Er gibt mir Halt, geographisch und innerlich. Egal wo du bist, er ist dein Zentrum. Wenn man vom Norden auf der Autobahn nach Berlin fährt, über Pankow, gibt es auch diese eine Kurve, wo die Schneise schließlich den Blick auf den Turm am Alexanderplatz freigibt. Ab der Stelle bin ich zu Hause. Vom Süden kommend, über die Avus ist der Funkturm am ICC nicht ganz so gut, geht aber auch. Nein, wenn ich ehrlich bin identifiziere ich mich mehr mit dem Ost-Turm.

Fürher auf der Autobahn Hamburg – Lüneburg gab es so eine Brücke, die hiess für mich als Kind „das Tor nach Hause“. Weil aus Hamburg kommend, dann bald die Autobahnabfahrt nach Lüneburg kam. Und umgekehrt – später da mit dem Sturm und Drang und so – hab ich ab dieser Autobahnbrücke auch innerlich durchgeatmet, da wars dann eher das „Tor zur aufregenden weiten Welt“.

Kill Bill Vol. 2

USA 2004 – Regie: Quentin Tarantino – mit: Uma Thurman (und wer noch mitmacht ist eigentlich egal)
:::: gesehen am 24.5.2004 im Babylon

Ich gebe zu, ich hab mir etwas viel Zeit gelassen, den Film dann doch noch zu sehen. Man hat so viel vorher gehört und gelesen. Leute, die ihn nicht so gut fanden. Leute die ihn ganz okay fanden. Und Leute die ihn als „absoluten Kult“ eingestuft haben. Und nachdem „Kill Bill Vol. 1“ zwar ganz nett war, mich aber nicht vollends befriedigt hatte, war das Interesse am zweiten Teil nicht so groß. Vor allem nachdem einer, der den Film „genauso kultig wie Pulp Fiction“ fand, mir dann noch in den Ohren lag mit nicht enden wollenden Ausführungen, was denn Steven Spielberg für ein toller Regisseur sei (ja, klar, sind das gut erzählte Filme. Ja klar ist „Zurück in die Zukunft“ immer wieder spannend. Muss man dann aber nicht so begeistert von sein, nur weil es gerade mal wieder auf RTL2 wiederholt wurde).

Ich kam abends nach Hause, die Südafrika Freundin rief an, ich wäre doch so ein Filmkucker (was das denn bitte heissen soll, hab ich noch gedacht), und ob ich nicht spontan Lust auf Kino hätte, sie würde dafür auch nach Kreuzberg kommen, und Kill Bill hätte sie auch Lust drauf, und schließlich sei Kinotag. Und ich gebe zu, der Film hat mir gut gefallen. Nicht unbedingt „Kult“, aber überzeugender als der erste Teil. Ich glaube, ich mag eher Filme mit etwas mehr Handlung, als das es nur darauf ankommt, der Reihe nach ein paar Leute mit möglichst coolen Ideen um zu bringen. War dann ja hier auch, aber zum Glück hat mich dieses Muttermotiv am Ende dann doch noch ziemlich fasziniert. Beide Filme zusammen sind motiviert durch einen Beziehungsstreit, gespiegelt und auf die Spitze getrieben in einer Kino-Parallelwelt. Oder liegt’s an mir, dass alle Filme für mich gerade irgendwie alle mit Liebe (und deren Probleme!) zu tun haben?

A Walk in the Park – Verliebt bis auf die Knochen

(Just a Walk in the Park) – USA 2002 – Regie: Steven Schachter – Mit: George Eads, Jane Krakowski, Richard Robitaille, Deborah Odell, u.a.
:::: gesehen am 24.5.2004 auf Pro7

Heute morgen zum Auwachen diese Liebeskomödie um einen Dogsitter, der nicht erwachsen werden will. Als er für eine Woche das Penthouse (und den Hund) eines Kunden hütet, verliebt er sich in die junge, blonde Nachbarin. Sie denkt, der Hundefreund ist der Besitzer des Penthouses und er kommt immer nicht dazu, ihr die Wahrheit zu sagen, bis am Ende alles schwierig, schwierig rauskommt, aber natürlich die Liebe siegt. Am Ende macht der 30-jährige, ewige Collegeboy noch was aus seinem Leben und der Hund darf endlich in Ruhe fernsehen.

Tin Cup

USA 1996 – Regie: Ron Shelton – mit: Kevin Costner, Rene Russo, Don Johnson, Cheech Marin, u.a.
:::: gesehen am 23.5.2004 auf Sat.1

Am Abend mit Muskelkater vom Golfen im Bett liegend und dem Wunsch nach einem ganz leichten Film schließlich bei „Tin Cup“ hängen geblieben. Eine Liebes-Dreieck-Geschichte im Golfer-Milieu: Der Besitzer und Golf-Lehrer einer heruntergekommenen Driving-Range in der texanischen Provinz (Kevin Costner) verliebt sich in die Freundin seines Erzrivalen (Don Johnson), der wiederrum als Golfpro unterwegs ist. Um die Frau zu beeindrucken und Schwänze zu vergleichen versucht Kevin Costner die US-Open zu gewinnen, was ihm auch gelingt und währenddessen kommt er auch schon mit der Frau zusammen. Alles ziemlich belanglos. Aber nett, so ein bißchen Golfer-Szene, war mehr so mentales Training für meine Abschlagtechnik…