Kleines, quatschiges Mini-Meme gesichtet: Catbearding. Oder natürlich auf Twitter #catbearding. Ich mag dieses Internet. Sehr.
Stöckchen! Ich möchte bitte Don, 343max und Gilly mit Bart sehen!
Kleines, quatschiges Mini-Meme gesichtet: Catbearding. Oder natürlich auf Twitter #catbearding. Ich mag dieses Internet. Sehr.
Stöckchen! Ich möchte bitte Don, 343max und Gilly mit Bart sehen!
Mit Mutter telefoniert. Sie wollte lernen, wie man #AdBlocker installiert. Hat sie auf Spon gelesen. Gut gemacht @spiegelonline!
— Tillmann Allmer (@tristessedeluxe) 13. Mai 2013
Das war in dieser Woche also mein bis jetzt erfolgreichster Tweet, seitdem ich am 11. April 2007 das erste mal twitterte, „testing twitter. nicht wirklich überzeugt.“ Aktuell 267 Retweets,159 Favsterne und ein Zitat in einem Artikel der Berliner Zeitung, der das Thema aufgreift, hat dieser Tweet erreicht. Dabei ist der Tweet frei erfunden, etwas gehässig und außerdem zu einem ziemlich blöden Anlass. Tja, so ist das Internet. Aber der Tweet spricht wohl vielen Leuten aus dem Herzen, die genervt sind von Onlinewerbung.
Worum geht es eigentlich? Es geht um das Eigentor, dass einige Online-Nachrichtenportale sich letzten Montag selbst geschossen hatten, als sie in Artikeln beklagten, dass ca. 25% der Zugriffe auf ihre Webseiten sogenannte Adblocker nutzten (Browserplugins, mit denen man Werbung auf Webseiten unterdrücken kann). Diese Aktion ging nach hinten los: Downloads von Adblocker plus stiegen um 129% und das Spendenaufkommen für Adblocker Plus sogar um 167%. Um ca. 25% der Nutzer zu überzeugen, dass sie doch bitte die Werbung auf ihren Seiten beachten sollen, nahmen die Initiatoren der Kampagne in Kauf, 75% der Nutzer ohne Adblocker darüber zu informieren, dass man übrigens Onlinewerbung auch ausblenden kann. Ein ziemlich kluger Schachzug, der zeigt, wie wenig da das Internet verstanden wurde. Der Streisand-Effekt war natürlich vorprogrammiert.
Die Sache hat mich gedanklich die ganze Woche begleitet. Vor allem, weil ich auch im weitesten Sinne in der Werbung arbeite und man dort leider immer noch viel zu oft mit einer Geisteshaltung in Sachen Werbung und PR im Internet konfrontiert wird, die eigentlich nur einmal mehr von dieser Kampagne der Verlage widergespiegelt wird. Man denkt oft einfach nur selbstzentriert. Werbung für statt gegen den Kunden? Was soll das denn bitte sein? Das primäre Ziel ist: Mein Produkt, meine Marke, meine Kampagne muss sich durchsetzen. Entsprechend marktschreierisch und eindimensional fallen meist die Ansätze aus. Das kann man oft dann auch nicht wegberaten, auch wenn man es besser weiß. Also springt man doch immer wieder durch den brennenden Reifen. Selbst wenn man eine genaue Zielgruppenbestimmung hat, geht es viel zu oft bloss darum, der Zielgruppe mit möglichst effektiven Maßnahmen kommunikativ ein Bein zu stellen, abzulenken und die Aufmerksamkeit auf Marke/Produkt zu lenken. Daher kommen seit jeher die nerviger werdenden Banner auf Webseiten, und auch die weltfremden Pressemitteilungen an Blogger. Es wird auf Teufel komm raus lieber gepusht, als Ideen für die Kommunikationspartner zu entwickeln, die den Menschen helfen, nützen oder einfach Dinge ermöglichen, die ohne nicht möglich wären. Das ist übrigens keine Frage von Generationen, vermute ich. Vermutlich werden weiterhin in den Marketing- und PR-Studiengängen die Faktoren Zuhören, Verstehen, Helfen in der professionellen Kommunikation nicht mal ansatzweise vermittelt. Dabei ist es so einfach: nicht nerven, sondern nützlich sein. Das dürfte eigentlich auch jeder Marketingmensch verstehen. Denn dann sind wir doch alle bereit, Geld für ein Produkt auszugeben oder einen Teil unserer immer knapper werdenden Aufmerksamkeit für eine Markenbotschaft zu opfern.
Aber was weiß ich schon.
War natürlich wie immer total gut. Die Vorträge wie immer auch nur mal solala, aber thematische Inspiration erkennt man ja meist erst später, wenn daraus etwas fruchtet. Beispielsweise gärt bei mir der Gedanke, sich stärker mit Robotern aus kultureller Perspektive zu widmen. Vielleicht ein Roboter-Blog.
Für mich war dieses Jahr die re:publica des Im-Nachhinein-Vorträge-auf-Video-Ansehens. Wieder konnte ich mich jobbedingt nicht alle drei Tage voll auf die re:publica einlassen. Ein starker Eindruck, der mir auch nach einigen Tagen noch bleibt, und den ich auch von anderer Seite gehört habe, ist der Vergleich der re:publica mit dem Kirchentag. Da sitzt man also in großen Hallen, hört sich die Predigten von Internetauskennern an die Internetgemeinde an. In den großen Räumen verhallen die Reden, während man selber auf seinem Telefon wie in einem kleinen Gesang- oder Gebetbuch blättert und auf Twitter scannt, was die Gemeinde gleichzeitig auf den anderen Veranstaltungen erlebt. Sehr viel Frontalpredigt. Sehr viel Powerpoint. Dadurch nicht gerade sehr viel inhaltliches Engagement.
Ich hoffe ja seit Jahren darauf, dass die Vortragenden auf der re:publica einmal neue Präsentationsformen finden und ausprobieren werden, die über (mehr oder minder sehenswerten) Powerpointcharts und so minimalen Interaktionskonzepten wie Fragen aus dem Publikum am Ende des Vortrags hinaus gehen. Alles muss man selber machen. Machen.
Schön war die re:publica aber natürlich trotzdem. Michael Kreil hat hier eine Programmübersicht mit allen re:publica 2013 Videomitschnitten bereit gestellt. Da hat man bis Weihnachten zu tun.
PS: Diese Session der Ironblogger Blogs und Bier? Das lob‘ ich mir! (YouTube Link) war eine der Besten, die ich auf der re:publica gesehen habe. Auch wenn ich das Thema schon kannte: Straight durchmoderierte und solide vorbereitete Gruppenveranstaltung, ansehnliche visuelle Unterstützung durch wenige Charts, frei sprechende Teilnehmer. Lebendige Publikumsinteraktion. Bier. Was will man mehr? Die Ironblogger Deutschland suchen laufend neue Verbündete.
„Schau mal Papa, Panamakisten und ein Floß.“
Heute stand Fahrradfahrenüben auf dem Programm. Nach dem Winter war heute der erste Tag mit ausgedehnter Kiezpatroullie mit der ganzen Familie. Dafür hatten wir endlich wieder die Kinderräder aus dem Keller geholt.
Der Kleine möchte zwar gern das Tretrad nutzen, ist aber etwas ungeduldig und schnell genervt, da das alles noch nicht so richtig klappt. Anders die Große, mit sanftem Druck meinerseits und Selbstgewissheit ihrerseits war heute sozusagen der erste Tag, an dem sie wirklich Fahrrad fuhr. Wir hatten letztes Jahr schon immer wieder geübt, aber heute hat’s dann einfach funktioniert. Man muss ihr am Anfang zwar noch mit einem kleinen Schubser Schwung geben, aber dann klappt es schon ganz gut:
Lange geübt. Jetzt kann sie es. from tristessedeluxe on Vimeo.
Eigentlich ist es vollkommen albern. Jedes Kind lernt irgendwann mal Fahrradfahren. Aber ich bin gerade stolz wie Oskar. Und ein bisschen sentimental: Es ist fast wie damals auf dem leeren Supermarktparkplatz an einem Sonntag im Sommer, als mein Vater mir die Stützräder abmontierte und ich nach ein paar Versuchen meine neue Freiheit genoss.