Outbreak – Lautlose Killer

USA 1995 – Regie: Wolfgang Petersen – Kamera: Michael Ballhaus – mit: Dustin Hoffman, Rene Russo, Morgan Freeman, Kevin Spacey, Cuba Gooding jr., Donald Sutherland, Patrick Dempsey, Zakes Mokae, Malick Bowens, Susan Lee Hoffman, Benito Martinez, Bruce Jarchow, Gordon Tootoosis, Paul Desmond.
:::: gesehen am 8.5.04 auf ARD

In einer kalifornischen Kleinstadt bricht ein tödlicher Virus aus, der durch einen geschmuggelten Affen aus Afrika eingeführt wurde. Militärarzt Dustin Hoffman kämpft zusammen mit seiner geschiedenen Frau aus der Gesunfheitsbehörde gegen den Virus und gegen die Machtstrukturen von Militär und Behörden.

In seiner Grundstruktur ist Petersens „Outbreak“ ein perfekt inszenierter Thriller der 90er Jahre. Doch zeigt diese Struktur feine Risse, die auf die Entstehungsgeschichte des Films zurückzuführen sind. Als Petersen loslegen konnte, arbeitete Ridley Scott („Blade Runner“) bereits mit großem Staraufgebot (Robert Redford, Jodie Foster) an einem Film zum gleichen Thema. Doch Petersens Produktion ging dermaßen flott voran (das Drehbuch wurde mitunter nachts für den nächsten Tag fortgeschrieben), dass Scott entnervt aufgab. Als Konsequenz macht allerdings „Outbreak“ zumal in seinem zweiten Teil einen etwas gehetzten Eindruck. Wo am Anfang noch epischer Atem und Humor herrschen, muss am Ende alles hopplahopp gehen. Noch während der Film mit gigantischem Erfolg in den USA lief, brach in Afrika tatsächlich eine schwere Ebola-Epidemie aus. (prisma-online.de)

Auch ich danach seelisch ein bißchen außer Atem, ein bißchen zu viel Emotion zusammen mit dem Fußballspiel für einen Tag, glaube ich. Faszinierend die Bilder vom militärischem Einmarsch in eine Kleinstadt. Dabei an dieses Buch gedacht, was ich mal in der Hand hatte, aber dann doch nicht gekauft hatte über die Funktion von amerikansichen Kleinstädten im amerikansichen Film. Parrallelen zu den „Körperfresser“-Filmen und anderen Sci-Fi-Invasionen, hier allerdings die selbstgemachte Gefahr aus dem Reagenzglas. Und warum rüht mich immer wieder das Thema Kampf Gut gegen Böse innerhalb einer Institution (Army) an.

Das war ein sehr unterhaltsamer Samstagnachmittag in Berlin

Zu meinem Geburtstag hatte ich von einer Ex-Kommolitonin einen Stadionbesuch geschenkt bekommen. Und am letzten Samstag war es dann so weit: mein erstes Fußballspiel in echt. Hertha BSC gegen Dortmund BVB. Und ich hatte ja keine Ahnung – sowieso über Fußball und speziell wie das dann rockt. Und dann auch noch 8 Tore in einem Spiel. War der Hammer!

Beim Reinkommen diese Ansicht. Man kennt diese Art Bilder ja aus dem Fernsehen. In echt ist das dann leider schon sehr überwältigend, muss ich gestehen.

Platz gefunden – Block P, Reihe 5 – gleich neben der Ostkurve mit prima Blick auf die Hertha-Fans.

Kurz vorm Spiel erzählte mir eine Polin einen Witz: Warum müssen Deutsche immer zwei Viagra nehmen? – Weil bei einer Viagra immer erst der Arm hoch geht…

Da war dann schon das Spiel zu Ende. Hertha hat mit 6:2 gewonnen. BVB-Fans – gestandene Männer mit Tränen in den Augen. Die anderen mussten sich vor Freude an ihren Schals festhalten.

Die kleinen Fans taten mir besonders Leid. Da waren so einige ziemlich traurige Kinder zu sehen.

Ihn fand ich klasse. Der hat immer abgewunken, wenn Hertha blöd am Ball rumgefummelt hatte und hat immer die Faust hochgerissen, wenn ein Tor fiehl. Er schien mir der ruhigste im Stadion zu sein.

Er hat immer rumgetrommelt. Mit einem seiner Fan-Kollegen hatte ich kurz nach dem Foto noch eine Diskussion. Die wollten keine Fotos. Haben dann einen BVB-Schal verbrannt.

Das Nervigste: Der Rückweg mit der S-Bahn. Man kennt das ja, wenn man da zufällig reingerät. Aber ist eigentlich gar nicht so wild, wie einem das dann immer erscheint. Eine geile Nacht im Club ist wilder.

mir ist gerade…

… nach einem Seufzer: *seufz*

Nicht denken, gratulieren: Das Klümchen ist da! Heidis Kind heisst Leni.

Heute am 4. Mai 2004 habe ich um 3 Uhr 21, wie man Maedchen gerne nachsagt, einige Tage zu frueh das Licht der Welt erblickt. Obwohl ich mit meinen 3750 g schon schwer bin, hatte ich es eilig da zu sein. Alle waren der Meinung, ich sei mit meinen langen Haaren schon ein schoenes Kind. Ich bin hingegen heilfroh, dass an mir alles dran ist und ich mich schon lautstark zu Wort melden konnte. Nachdem ich die beste Nahrung der Welt zu mir genommen habe, bin ich jetzt muede und moechte schlafen. Alles Liebe Leni. (www.heidiklum.de)

mehr über Heidi Klums Baby

Der Rotarmist ist wieder da

Ziel meines heutigen Ausflugs mit meinem neuen Rad war der Treptower Park, genauer, das „Sowjetische Ehrenmal“ in demselbigen. Nicht nur so, sondern weil heute der Rotarmist seinen Kopf wieder aufgesetzt bekommen hat. Gestern ist schon der Rumpf aufgestellt worden (siehe „Die Rückkehr des Soldaten“ (Berliner Zeitung online, 5.5.04)), heute dann ab 16 Uhr wurde der Kopf montiert. War kein großer Rummel. Ein paar Kamerateams und so ca. 50 Schaulustige, meist ältere Damen und Herren mit Fotoapparaten. Eine Frau mit roten Helm gestikulierte mit einem Herren im schwarzen Anzug und weissen Haaren, der immer auf die Uhr zeigte und Druck machte. Sie schienen sich zu einigen, er sagte ein paar Worte, die Leute klatschten und der Kopf wurde mit einem Kran aufgesetzt. Nach einer halben Stunde war’s fertig, alle klatschen und gut war. Der Rotarmist ist wieder da.

Ich mag das Ehrenmal ganz gern, weniger aus politischen oder historischen Bewegründen, sondern aus der dem Denkmal inneliegenden architektonischen Dramaturgie. Es funktuioniert als Denkmal ganz gut.

Das erste mal hab ich es falsch begangen, von der falschen Richtung, von hinten. Zufällig in der Abenddämmerung bin ich mal drauf gestoßen und es war eine merkwürdige, etwas gruselige Entdeckung, aber beeindruckend. Eigentlich kommt man so rein, wie hier der Blick einer alten Postkarte (Scan via: Robert Schnitzler). Am Anfang eine kleine Statue, die trauernde Mutter Heimat. Dann ein langer, etwas ansteigender Gang auf ein großes Mamortor zu, an Trauerweiden entlang. Das Mamortor wird von zwei niederknieenden Soldaten gesäumt. Dahinter dann eine Tribüne mit Blick auf ein Hippodrom, das links und rechts von mehreren Quadern gerahmt wird, in denen Steinreliefs Heldentaten und Kriegszenarien abbilden. Ganz am Ende der Rotarmist mit einem Kind auf dem einen Arm und in der anderen Hand hält er ein langes Schwert, dessen Spitze an seinen Füßen am Boden in einem zerschlagenen Hakenkreuz endet. Der Schockwellenreiter war auch mal da. Beim ersten mal sehr beeindruckend, wenn man das Denkmal begeht und sich Zeit lässt. Die Wirkung lässt dann aber nach, je öfter man da ist. Irgendwann mal nach der Loveparade lagen ganz viele Raver zum Chill-Out da so rum.

Alte Herren fahren übrigens ganz andere Fahrräder, als wie meins!

Danach hab ich mit meinem Mitbeohner in der Ankerklause getroffen, der hat erzählt, er hätte vom Hauswart gehört, wir haben jetzt Rattenplage im Haus. Das läge daran, dass Berlin sparen muss und in der Kanalisation keinen Schutz mehr gegen die Ratten angewendet wird, daher seien jetzt bei uns ganz viele, aber nicht nur bei uns, sondern überall in Berlin. Also bitte alle mal keine Essenreste das Klo runter spühlen! Lieber schön aufessen, dann wird’s Wetter auch schön.

Frühstück bei Tiffany

USA 1960, Regie: Blake Edwards – mit: Audrey Hepburn, George Peppard, Patricia Neal, Mickey Rooney, u.a.
:::: gesehen am 3.5.2004 auf RBB

Die gutgelaunt-zickige Holly Golightly, ihr Nachbar Paul, „Moon River“ und am Ende der nasse Kater in der Gosse haben mir mal wieder warm ums Herz werden lassen.

Umgesattelt auf gemütlich

Die Mobilität hat ihren Preis. Man muss sich das mal durchrechnen: So eine Monatskarte kostet jetzt 64,- Euro im Monat und damit kommt man nicht mal bis nach Potsdam (was sich ja jetzt dann wohl auch erledigt hat). Als ich nach Berlin zog, waren das noch 60,- Mark. Das sind also schon mal alleine dafür 768,- Euro im Jahr. Das günstigere Jahresabo ist mir suspekt (was weiss ich, was in 6 Monaten ist…). Manchmal muss man auch mal was größeres transportieren oder will irgendwo hin, wo die Bahn nicht so hinkommt. Entweder also eine Robbe mieten, ein Taxi nehmen, oder ein Auto von jemandem leihen. Da kostet dann eine Tankfüllung Superbleifrei so um die 50,- Euro (ich kenn im moment nur Leute, die superbelifrei fahren). Wie weit kommt man damit? Keine Ahnung – 700, 800 Kilometer? Was das dann sonst noch alles kostet, so ein Auto, mag ich gar nicht dran denken. Zum Glück besitze ich keins. Und wenn, darf man besser auch nicht trinken. Also Taxi. Das kommt ja sowieso zu den U-Bahn-Kosten noch dazu. Wieviel sind denn das so im Jahr? Hier mal schnell eine Kurzstrecke, weil der Nachtbus erst in 15 Minuten kommt – naja – 3,- Euro im Monat? Im Winter dann mehr. Die Stecke aus dem PrenzlauerBerg nach Kreuzberg liegt dann ja doch immer so bei 15,- Euro (mit Trinkgeld). Doch, doch – U-Bahn und Taxi übers ganze Jahr sind dann mindestens – ich sach mal – 850,- Euro, wenn nicht mehr. Und dann ist ja Weihnachten auch noch die Sache mit Weihnachten. Besser mit der Bahn (man hat ja an den Winterreifen gespart…). Zu Mutti fahren (und zurück) kostet auch immer so 130,- Euro (mit Bahncard). Und das hat sich so bei 2-3x im Jahr eingespielt.

Das ist mir heute beim Aufwachen so in den Kopf gekommen. Dann hab ich mich an meine Fahrräder erinnert: Ich nudel immer alte Fahrräder durch. Das blaue Rad von vor drei Jahren vom Flohmarkt hatte 60,- Euro gekostet. Ist nach zwei Jahr durch gewesen. Mit dem grünen Rennrad vom letzen Frühling vom Flohmarkt für 80,- Euro bin ich im Herbst in einem besinnlichen und dadurch unachtsamen Moment gegen einen Baum gebrettert. Gabel kaputt, Acht im Vorderrad. War aber auch vorher schon nicht so die richtige Freude. Über’n Winter stand das so da. Wollte ich dann heute mal reparieren, um an der BVG zu sparen und überhaupt – der Frühling. Ging auch gut los, dann aber geflucht, verzweifelt und schließlich neues Rad gekauft (gebraucht, für 95,- Euro). Man wird älter: Es ist kein altes Rennrad, nichts hippes, sondern ein richtig schön spießiges, graumetallic Alt-Herrenrad mit 3 Gängen. Tut so auf Hollandrad, ist aber nur ein Billignachbau aus Deutschland. Mit weißem Plastikschutzblech und weißem Plastiksattel. Aber es ist schnell, gemütlich und regentauglich. Und das erste Fahrrad, seitdem ich in Berlin bin, das nach der StVO auch wirklich gefahren werden darf. Und von einem Laden, der polizeilich überwacht wird, keine geklauten Sachen zu verkaufen. Ich denke, ich nenne das Rad „Grauer Blitz“. Mannomann. Mit 45 kauf ich mir dann einen Porsche.