Containerliebe

Nach der Eröffnung gestern – ich rede von „Big Brother V“ – bin ich mir nicht ganz sicher, ob es gut tut, sich das 365 Tage an zu tun – ich rede vom Ansehen der Sendung. Die erste Staffel hat mich mitgerissen ich hab’s geliebt, die zweite Staffel war dann nicht mehr ganz meins, von der dritten Staffel hab ich nur die letzte Woche gesehen, die vierte Staffel hab ich lustlos verfolgt. Und jetzt dachte ich, könnt ja wieder interessant werden… Mal sehen, aber beonders an gemacht hat’s mich gestern noch nicht. Arm, mittel, reich. Sieht jedenfalls erstmal alles aus wie eine Parodie der Gesellschaftsschichten. Mal sehen, wer sich am besten langweilen kann. Ich oder die Kandidaten.

Wobei ich auch die Oscar-Nacht dieses Jahr sehr lau fand. Auch eine Parodie von sich selbst. So offensichtlich der Gewinner schon vorm Rennen klar war, so offensichtlich gab’s scheinbar nichst besonderes zu vermelden aus dem Container der Reichen, Schönen und Erfolgreichen. Trotz Wahlkampf und trotz 5-Minuten-Verzögerungs-Zensur…

ioff.de Forum zu Big Brother 5 außerdem sehr hilfreich: http://tagebuch.ioff.de/ (das BB 5 Tagebuch)

Paparazzi

Don schreibt über so ein Forum, in dem Leute darüber schreiben, wie sie Promis irgendwo getroffen haben, und er schreibt da so drüber, als scheint das wirklich was lustiges zu sein. Mal beobachten, denn hin und wieder sehe ich ja in dieser wunderhübschen Stadt auch mal einen berühmten Filmemacher auf dem Fahrrad (hab ich mit dem Auto fast mal beim Rechtsabbiegen überfahren…), oder einen Politiker im Supermarkt (den hab ich dann danach sogar gewählt…): www.hoeflichepaparazzi.de.

Absolute Giganten

:::: gesehen 26.2.04 auf arte
Diese Melodie des Film – irgendwann hatte ich sie mal auf dem Anrufbeantworter. Beim Zappen höre ich diese Melodie und sehe mir wieder mal „Absolute Giganten“ an. Auch beim dritten mal ein schöner Film. Drei Kumpels verleben ihre letzte Nacht in Hamburg, weil der eine auf einem Schiff angeheuert hat. Drehbuchautor und Schauspieler Sebastian Schipper („Winterschläfer“,“Lola rennt“) erzählt in seinem Regiedebüt eine ebenso moderne wie unterhaltsame Großstadt-Version der „Drei Musketiere“. Ich mag den Film, die Dialoge, der Humor, die Melancholie, die Musik… Kumpels fehlen mir zur Zeit auch gerade ziemlich.

Deutschland 1999 – Regie: Sebastian Schipper – Mit: Frank Giering, Florian Lukas, Antoine Monot jr., Julia Hummer, Jochen Nickel, Albert Kitzl, Guido A. Schick, Silvana Bosi, Johannes Silberschneider, Barbara de Koy, Gustav-Peter Wöhler, Michael Sideris, Hannes Hellmann, Peter Franke, Alfons Lütje.

Doku-Sichtung IX

Dokumentarfilm Auswahlsichtung für die GFT am 25.2.04 bei I.

HEJ, SLOVÁCI (Hey, you Slovaks)
Slovakei 2002 – Regie: Robert Kirchhoff – 48min

Ein Mosaik kleiner Geschichten aus der heutigen Slovakai. Die komplizierte Reise in einer post-kommunistischen Welt hin zur Demokratie und freier Marktwirtschaft. Durch die Schließung einer Glasfabrik wird ein Großteil der Bewohner eines Ortes arbeitslos. Wie ist es eine Million im Tv zu gewinnen? Der Film setzt der Nostalgie einiger Slovaken, irgendwelche Amerikaner entgegen, die im Osten jetzt den Neuen Westen zu erkennen glauben.

TO SME WY (This is who we are)
Slovakai 2000 – Regie: Jana Pirohova
Porträt einiger Behinderte in der Slovakai. Der eine arbeitet als Pförtner, einer bei McDonald´s – alle haben einen Job, alle sind happy.

DER AMTIERENDE REICHSKANZLER
Deutschland 2003 – Regie: Dennis Siebold – 48min

Der ehemalige Reichsbahnbeamte Wolfgang Gerhard Günter Ebel wurde 1980 von den USA, der Hauptsiegermacht des 2. Weltkriegs, als Kanzler des Deutschen Reichs dienstverpflichtet. In enger Zusammenarbeit mit dem interalliierten Geheimdienst bereitet die von ihm geführte kommissarische Reichsregierung die Zwangsauflösung der Bundesrepublik Deutschland durch die Alliierten vor (Quelle: Videocover)

EINMAL SUPERSTAR UND ZURÜCK?
Deutschland 2003 – Regie: Marcel Ahrens – 45min.

Fernsehsendungen wie „Deutschland sucht den Superstar“ und „Popstars“ küren Nobodys innerhalb weniger Monate zu Popidolen. Den Gewinnern winkt eine Blitzkarriere, ein Leben auf der Überholspur und viel Geld – ein verlockendes Angebot für jeden, der schon immer auf der Bühne stehen wollte. Aber so schnell die Popularität kommt, geht sie meist wieder – und nicht selten entwickelt sich der Traum vom schnellen Ruhm zum Alptraum. Jürgen (Big Brother) und Martin S. (Touché) erzählen über Risiken und Nebenwirkungen einer Masseneuphorie, über das schnellebige Geschäft mit Emotionen – und über das, was bleibt… (Videocover)

Interviews mit Jürgen Milski (Zweiter der 1. Big Brother-Staffel / sagt einige kluge Dinge, hat sich in dem Trubel nich verloren), Martin Scholz (Boygroup Touché / kommt ziemlich viel zu Wort. Warum eigentlich? Hat doch gar nicht so viel kluges zu erzählen. Außerdem wirken Leute, die mit Sonnenbrillen im Fernsehen auftreten arrogant), Markus Kavka (MTV-Moderator / kommt viel zu kurz, sagt kluge Sachen), Detlef D! Soost (Choreograph / Jurymitglied „Popstars“ / hat nicht viel zu sagen), Thomas M. Stein (Geschäftsführer BNG & Jurymitglied „Deutschland sucht den Superstar“ / vermittelt klare geschäftliche Interessen).

demnächst gibt’s mehr Infos zum Film hier.

Doku-Sichtung VIII

Dokumentarfilm-Auswahlsichtung für die GFT am 22.2.04 bei mir

MORE THAN MUSIC
Deutschland 2003 – Regie: Frank Pfeiffer – 60min.

Joy Denalane macht deutschen Soul. Sie singt gegen Rassismus. Yage spielen Hardcore-Musik. Das ist Rebellion. Fiva MC ist Rapperin. Reimen um Zeichen zu setzen. „more than music“ stellt die jungen Künstler und ihre Musikrichtungen gleichberechtigt nebeneinander. Alle haben einen gemeinsamen Antrieb: „Es gibt nur eine Welt zu verlieren.“ Der Dokumentarfilm zeigt drei Spielarten, Spuren zu hinterlassen. Egal ob orchestraler Soul, puristischer Hip Hop oder punkiger Hardcore – die Authentizität der Künstler zeigt die Kraft der Musik, politische Botschaften und persönliche Ideale zu transportieren.

PUTIN’S MAMA
Niederlande 2003 – Regie: Ineke Smits – 52min
Die 77-jährige Vera Putina glaubt, Vladimir Putin ist ihr lange verlorener Sohn. Warum dass so ist zeigt die Doku in Interviews mit der Frau, unterbrochen mit Bildern und Eindrücken von Nachbarn des georgischen Dorfs.

GUNNAR GOES COMFORTABLE
Norwegen 2002 – Regie: Gunnar Hall Jensen

Ausgesattet mit einer Amateurkamera reist der Filmemacher nach Indien, um sich selbst zu finden und zu ergründen, warum sein Leben zu unkonfrotabel ist. Persönliche Nabelschau eines Egozentrikers zwischen Krankheit, Drogenrausch, Selbstdekonstruktion und Beziehungsunfähigkeit. Bildlich sehr schöne Kollage aus Reisevideotagebuch, inhaltlich zielloser Kreislauf von Motiven.

|www.gunnarthemovie.com

MANNEN SOM ELSKET HAUSGESUND (The Man Who Loved Hausgesund)
Norwegen 2003 – Regie: Jon Haukeland; Tore Vollan

Moritz Rabinowitz war eine kontroverse Figur in der kleinen norwegischen Stadt Hausgesund in den 1930ern. Als jüdicher Einwanderer hatte der erfolgreiche Kaufmann mit Rassismus zu kämpfen. Stilistisch eine Doku für’s Heimatmuseum.

7th HEAVEN
Norwegen 2002 – Regie: Steffan Strandberg – 58min

Der schrille Maler Lars Kristian Guldbransen ist ein international respektierter Künstler. Trotzdem kämpft er einen Kampf der Akzeptanz in der norwegischen Gemeinde Hidra, wo er lebt. Der Film porträtiert den Künstler in seiner Umgebung, lässt ihn über seine künstlerische Welt- und Lebensicht erzählen und zeigt seine Probleme mit den Einwohnern, die seine Kunst nicht honorieren, weil Lars Kristian nicht konfrom zu ihren Lebensentwürfen ist.

|mehr Infos zum Film

Trilogie: DIE MOTTEN ZUM LICHT / DIE SCLÖSSER AUS LUFT / DER WEG DES HELDEN
Deutschland 2004 – Regie: Mathias Fritsch

Experimenteller Dokumentarfilm. Mathias Fritsch – Student an der HFG Karlsruhe – zeigt in diesem Bilderbogen Eindrücke von Reisen und versucht sie in einer Videocollage zu organisieren. Teilweise sehr klasse Beobachtungen, gutes Gespür für Bilder, aber teilweise Probleme in Rythmus und technischer Bildgestaltung. Formal wird Natur und Zivilisation gegenüber gestellt, die dramaturgische Struktur wirkt auf Dauer etwas beliebig und ziellos und wird auch nicht durch den Soundtrack organisiert.

|Homepage von Mathias Fritsch

DIENORA?TIS / DIARY
Litauen 2003 – Regie: Oksana Buraja – 25min.

Larisa hat das Tagebuch ihrer Großmutter gefunden, in der sie schreibt, sie hätte schon von ihrer Enkelin geträumt, als die Tochter noch nicht geboren war. Die Traum-Notizen verbinden sich mit Larisas Leben. Beobachtungen einer Trinkerehe in einem Plattenbau.

CHINESISCHE SCHULE
Deutschland 2004 – Regie: Tamara Wyss
Die Filmemacherin begibt sich in diesem Reisefilm auf die Suche nach ihren Großeltern. Ihr Großvater war Anfang des 20. Jahrhunderts deutscher Konsul in China. Fotos und Reisenotizen der Großeltern dienen als Reiseführer im heutigen China.

WHAT TO DRINK?
Deutschland 2003 – Regie: Nancy Brandt; Thomas Doberitzsch
Doku über einen scheinbar ständig alkoholisierten Bildhauer in Dubrovnik. Der Film läßt ihn erzählen…

TUBE SWAPPER
Deutschland 2003 – Regie: Meike Walcha – 19min.

„Tupe Swapping“ ist ein neues Phänomen der Großstadt: Um gegen Langweile in der U-Bahn an zu kämpfen, machen sich Leute das System der U-Bahn zum Spielfeld. Nach bestimmten Regeln gilt es von A nach B zu gelangen. Sieger ist, wer mit möglichst vielem Umsteigen in kürzesten Zeit das Ziel erreicht. Meike Walcha fand Swapper unterschiedlicher Altersgruppen und brachte sie vor die Kamera. In erstaunlicher Offenheit erzählen sie die vielfältigen Gründe ihrer Leidenschaft und nehmen uns mit auf eine rasante Reise durch den Untergrund. „Und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, hier führt uns jemand an der Nase herum …“

|www.swappingthetube.co.uk

Spielfilmsichtung

Spielfilmauswahlsichtung für die GFT am 20.2.04 bei E.

VERIRRTE ESKIMOS
Deutschland 2003 – Regie: Ferdinand Paul Barth – 29min

Melodramatische Begegnung eines Obdachlosen und einer alleinstehenden Frau im Winter. Er klopft an ihre Haustür, gibt vor taubstumm zu sein und bittet um einen Schlafplatz für die Nacht. Sie lässt ihn eintreten. Probleme der schüchternen Annäherung. Zwei Verlorene in der Kälte…

DIE REISE INS GLÜCK
Deutschland 1993-2004 – Regie: Wenzel Storch

Der Kultregisseur von „Der Sommer der Liebe“ hat seinen neuen Film fertig grstellt. Eine skurile Mischung aus Phantasy-Märchen und Abenteurfilm: Kapitän Gustav will sich zur wohlverdienten Ruhe setzen. Mit seiner bunt zusammen gewürfelten Mannschaft aus Mensch und Tier, zu der neben zahlreichen Eingeborenen auch ein Bär, eine Eule und diverse Frösche gehören, strandet er an einer geheimnisvollen Insel. Und rettet am Ende die Welt. Unglaublich verrückte und detailverliebte Ausstattung. Die Story verliehrt sich darin ein wenig. Im Vergleich war „Der Sommer die Liebe“ eingänglicher.

?Storch ist eine Ausnahmeerscheinung in der Filmbranche. Der Mann arbeitet Tag und Nacht an einem Ausstattungsfilm, wie es ihn in Deutschland sonst nur als Major-Produktion à la Die unendliche Geschichte gibt.“ (Die Zeit)

|www.wenzelstorch.de

NOVEMBER
Schweiz 2003 – Regie: Luki Frieden – 89min

Tristes Vorort-Familienmelodrama: Eine Ehe droht durch einen 2.7 Mill. Lottogewinn zu zerbrechen. Der anfängliche Glaube, mit dem Geld aus der Enge des Mittelstandes ausbrechen zu können, weicht einem Gefühl der Ohnmacht. Die Familie sucht das grosse Glück, ohne zu merken, dass sie sich an einem gefährlichen Abgrund bewegt. Draussen wie drinnen wird es kalt. Sehr ruhiger Film mit angenehm kühler Atmosphäre. Die Figuren kreisen wie Planeten umeinander, die Beziehungen nähern und entfernen sich. Erfreulich unaufgeregter Debütfilm.

|www.november-der-film.ch

versöhnt mit den Dingen, fast

Das war mal wieder nötig! Seit langem wieder schön in den Blogs gewesen. Da sind doch viel mehr nette Menschen, als man so denkt. Gestern fand ich ja, das dieses Hobby nix ist. Langweilig, öd. Was kümmern mich die Gedanken anderer Leute? In der U-Bahn kucken die auch immer so grummelig. Ich dann auch, zur Tarnung. Ich, mit meinen klugen Augen und der aschgrauen Haut. Die Liebste sollen ja vier verschiedene Menschen letztes Wochenende auf ihrem Fest gefragt haben, wieviel ich denn rauche. Das würde sich an meiner Haut zeigen. E. hat sich das Rauchen abgewöhnt seit 3 Wochen, dafür hat sie das Trinken wieder angefangen. Und irgendwer schnorrt immer. K. z.B., „ich rauch nur, wenn ich trinke…“ Das zu sagen geht so langsam in die Richtung wie, „Malorca hat ja auch sehr schöne Ecken“. Jaja, will noch einer ein Bier vom Balkon?

Aus Karlsruhe ganz viele Kurzmitteilungen heute abend. Da saß einer beim Bier und redete mit sich selbst. Böses Berlinheimweh scheinbar gerade da. Alles Projektion. Berlin ist gar nicht so toll. Ich muss da mal gegen diesen Mythos angehen. Es ist doch immer dasselbe: Ich mach gerade meine Magisterarbeit, ich muss mich erstmal orientieren, ich find keinen Job, ich mach jetzt ein Praktikum. Und dann fragt doch immer wieder eine Gruppe italinischer junger Menschen Montagnachts, ob man an der hinterletzten Ecke der Stadt nicht noch eine gute Bar kennen würde mit vielen Leuten. Ich schick die dann immer zum Zoo, oder nach Steglitz. Oben in diesem etwas ranzigen Intercity Restaurant am Zoologischen Garten hab ich mal was erlebt, ich kann euch sagen…

Wie dem auch sei, es ist einerlei. Aber ich habe Pläne für morgen. Vielleicht zum Frisör, denn das macht jünger, und mal wieder irgendwie den Kühlschrank so richtig voll machen würde es hier auch ein bischen netter machen.