8.4.

9.4.

Zurückblickend ist es natürlich albern gewesen, vor vier Wochen, als wir die soziale Distanzierung begannen, einen leeren Kasten Pfandflaschen und auch die beiden Campingkanister mit Leitungswasser zu füllen und in der Besenkammer zu verstauen. „Wer weiß, wie lange wir noch Trinkwasser aus der Leitung bekommen…?“, erinnerte ich mich an die Barcamp-Session eines Preppers, der seine Taktiken für den Katastrophenfall mit seinem Publikum teilte. Mich hat das Wasserabfüllen in dem Moment beruhigt. Ich konnte etwas tun in der Ohnmacht. Das beruhigte. Genau wie die sehr hohe Bargeldreserve, die ich schnell noch aus dem Automaten zog. „Man kann nie wissen“, hatte ich ja erst kürzlich in der Serie „Bad Banks“ gesehen.

Und dann stand ich Anfang der ersten Quarantänewoche vor einem Kühlregal und spürte die Angst in mir hoch kommen, weil es keine Hefe mehr gab. Am Wochenende hatte ich die Bilder in meinen Social Media Feeds von leeren Supermarktregalen noch nicht so recht ernst genommen. Doch die tatsächlich vielen leeren Regale mit Nichts hatte ich nicht erwartet. Achtsam wieder runter pegeln, improvisierter Einkauf und noch ein zusätzliches Paket glutenfreie Maisnudeln gegriffen. Wird schon wieder.

Die Maisnudeln haben uns überhaupt nicht geschmeckt. Heute wurden meine Wasservorräte von den Kindern entdeckt. Ironische Bemerkungen von der 12-Jährigen konterte ich mit einem filmwissenschaftlichen Vortrag über mein langes, mentales Training von diversen Katastrophen- und Endzeitfilmen in der Zeit nach ihrer Geburt, um gewappnet zu sein, die Familie im Ernstfall und so weiter und so fort. Augenrollen ihrerseits. Überhaupt kämpft von uns die 12-Jährige am stärksten mit der neue Familienrealität, der Enge, der Nicht-Schule, der Nicht-Ferien. Alles doof, alles nervt. In den letzten vier Wochen ist der Wandel zum Teenager vollzogen.

(Tempelhofer Feld)

Film: The Art of Getting By, 2011

Samstagmorgens gesehen zum Aufwachen. Typischer Coming-of-Age Film. Die Liebesqualen zweier Highschool-Seniors kurz vorm Abschluss. Sie ist ein Cliquenmädchen und hat schon diverse Erfahrungen gemacht. Er ist der künstlerische Außenseite, Jungfrau und wird wahrscheinliche seinen Schulabschluss nicht schaffen. Viele Klischees, Teenagerliebe … Weiterlesen

Film: Juno

:::: gesehen gestern Nacht Kanada/ USA 2007; Regie: Jason Reitman; Buch: Diablo Cody; mit: Ellen Page, Michael Cera, Jennifer Garner, Jason Bateman, Olivia Thirlby, u.a. Angenehm undogmatischer und frischer Film über ein eigentliches Problemthema: Teenager-Schwangerschaft. Die 16-jährige Schülerin Juno MacGuff … Weiterlesen

[Berlinale 2008] Film: Regarde-moi

:::: gesehen am 11.2.2008 im Delphi Frankreich 2007; Regie: Audrey Estrougo; mit: Emilie de Preissac, Eye Haidara, Terry Nimajimbe, Paco Boublard, Salomé Stévenin; 97 min. Ein offenbar autobiografisch gefärbter Film aus der Pariser Vorstadt Colombes. Die 25-jährige Regisseurin Audrey Estrougo … Weiterlesen