23.3.

23.3.

Was sind die Kristallisationspunkte meiner Identität? Wie stark wirkt ein Geburtsort auf die Persönlichkeitsprägung eines Menschen ein? Heute ist mir meine Geburtsstadt mit einem energetischen Wohlgefallen begegnet. Oder besser gesagt: ich habe ein Wohlgefallen, eine Nähe und vor allem ein Einlassen auf die plötzlich gespürte emotionale Verwurzelung zugelassen. Jeder Ort prägt und schafft individuelle Erinnerung. Das Licht, der Kirchturm, jeder Pflasterstein – tausendmal gesehen und nie bedacht.

Gerade in einer Zeit des ständigen Unterwegsseins – ob in Gedanken oder durch die Städte – erlebe ich permanente Gegenwart und auch Zukunftwollen. Aber die organische, spirituelle Verbundenheit mit individuellen Erinnerungsorten und damit der eigenen Vergangenheit vermisse ich oft. Berlin ist sehr mit sich selbst beschäftigt. Erinnerungen in Berlin verorten sich mir oft erst in dem Moment des Wandels oder des Verlusts. Mein Geburtsort wandelt sich auch, aber langsamer. Und Berlin ist meine Gegenwart, mein Erinnerungsalltag, den ich ständig justiere, während Erinnerungen in meiner Geburtsstadt eher das Thema neue Versöhnlichkeit und Gewährenlassen der heimatlichen Herkunft haben. Aber was weiß ich schon.

(Lüneburg)

Filmtagebuch: Ku’damm 59, 2018

Zweite Staffel, in der mehr Befreiungsschläge der Frauen gelingen und gleichzeitig aber die Soapifizierung der Schicksale alles schön seicht macht. Was mich aber tatsächlich auch einige Tage später nicht kalt lässt ist der etwas erschreckende Gedanke, dass ich ja nur … Weiterlesen

Filmtagebuch: Ku’damm 56, 2016

Ku’damm 56 ist einerseits problematisch, andererseits so unterhaltsam, dass wir die drei Folgen der ersten Staffel an einem Abend/Nacht weggeschaut haben. Mich stört einerseits, dass kein Klischee ausgelassen wurde und die Fernsehtrilogie wenig Platz für Zwischentöne lässt. Andererseits ist es … Weiterlesen

Lektüre: Gewaltfreie Kommunikation

27.01.2019 – 13:24

Ich versuche eine Rezension des Buchs nach dem Schema der Gewaltfreien Kommunikation:

Nachdem ich dieses Buch nun durchgelesen habe, fühle ich mich entmutigt, weil ich überall (bei mir selber, in den Medien, im Berufsleben, in privaten Beziehungen) entmenschlichte und tendenziell gewaltvolle Kommunikation erkenne und erlebe. Ich bin entmutigt, weil es mir echt schwer fällt, meine gelernten Kommunikationsmuster praktisch aufzubrechen. Wir Menschen haben diese Form der entmenschlichten Kommunikation über Jahrtausende gelernt und verinnerlicht. Eine Abkehr und Neuorientierung kommt mir wie ein Riesenberg Arbeit vor. Ich wünsche mir jedoch, dass mehr Menschen (mich eingeschlossen) es schaffen, bewusst mit dieser Vergangenheit umzugehen und stärker einen zugewandten, emphatischen Umgang zu schätzen lernen. Bitte helft mir, die Art und Weise wie wir miteinander umgehen zu ändern. Bitte beschäftigt euch mit dem Thema Gewaltfreie Kommunikation und fangt mit kleinen Schritten bei euch selbst und im Bekanntenkreis an, sich gelernter, schädlicher Kommunikationsmechaniken stärker bewusst zu werden und diese stetig zu verändern.

SciFi-Comic „The Private Eye“


Irgendwann in der Vergangenheit hat sich die Cloud geöffnet, alle Privatangelegenheiten haben sich über die Gesellschaft geschüttet, weshalb schließlich das Internet abgeschafft wurde. Unter den Menschen wurde es Mode, wieder Bücher zu lesen und zur Wahrung der Privatsphäre geht man nur noch mit Maske vor die Tür. Jeder trägt fantasievolle Burka, wie in dem Online Spiel Second Life – nur halt IRL. Der Comic ist eine farbenfroher Neonoir-Detektivgeschichte in einer nicht allzufernen Zukunft und auf jeden Fall lesenswert, weil er bei aller Technologiekritik nicht in eine Nostalgiefalle tappt.

Zur Download Seite des Comics

Macht mit! Partizipative Kunst gegen Überwachung.

Im Angesicht des Abhörskandals fühlt man sich wütend, verletzt, verraten. Man zuckt resigniert mit den Schultern, sagt „I told you so“, oder macht einfach so weiter wie immer. Zu groß ist die Unverschämtheit, zu vielfältig womöglich die politischen Interessensverwicklungen, als … Weiterlesen